Domaine Château de Vaux
Norbert MOLOZAY - Seit drei Jahren Präsident der AOC Moselle Vorstellung des Weinguts
Geschichte des Weinguts
Wie ist Ihr Weingut entstanden? Wer hat es gegründet? Was waren die Beweggründe?
Norbert Molozay – Meine Frau Marie Geneviève und ich haben den Betrieb Ende 1999 Anfang 2000 aufgenommen. Ich komme aus dem Beaujolais und Marie ist aus Metz. Wir waren 29 Jahre alt und entschlossen, unseren eigenen Wein herzustellen und unser eigenes Weingut zu erschaffen. Der Besitzer des Château de Vaux hat seinerzeit seinen Betrieb eingestellt - und wir haben sogleich unser Herz daran verloren (oder war es Verrücktheit?) und haben uns in das Abenteuer gestürzt.
Am Anfang waren nur wir zwei auf 4,5 ha im Einsatz, heute arbeiten in unserem Betrieb sechs Personen (die Saisonarbeiter∙innen nicht mitgerechnet) auf einer Fläche, die inzwischen 15 ha groß ist.
Was für eine Ausbildung haben Sie?
NM – Marie hat in Dijon einen Abschluss in Önologie gemacht und ich in Montpellier an einer Fachschule für Weinbau. Unsere Eltern waren übrigens auch in der Weinbranche tätig: Maries Eltern waren Weinhändler und meine Eltern Winzer im Beaujolais.
Aktuelle Situation
Welche Anbaufläche hat Ihr Betrieb und welche geografische Lage?
NM – Unsere 15 ha liegen in sieben verschiedenen Gemeinden, vom Süden bis in den Norden des Département Moselle, mit recht unterschiedlicher Exposition. Alles, was mit dem Weinbau an sich zu tun hat, spielt sich vor Ort auf dem Château de Vaux ab. Seit 2021 haben wir in Scy-Chazelles in ein neues Gebäude investiert, das unser neuer Weinkeller für die Weinbereitung ist und ebenfalls der Empfangsbereich für unsere Kunden.
Sagen Sie uns etwas über Ihre Herstellung: Welche Erzeugnisse werden auf dem Gut verkauft? Wie groß ist Ihre Produktionsmenge? Wie viele Flaschen produzieren Sie?
NM – Wir bieten 16 Weine/Jahrgangsweine zum Verkauf an, das sind Rot- und Roséweine, Weißweine und „Méthode traditionnelle“, die wir aus acht bis neun verschiedenen Rebsorten bereiten. Bei den Weißweinen sind es Auxerrois, Müller-Thurgau, Grauburgunder und Riesling, bei den Rotwein- und Rosésorten haben wir Spätburgunder und einen kleinen Anteil Gamay, den wir für die Bereitung unserer Rosé Cuvées verwenden.
Bei den AOC-Weinen haben wir Weißweine und trockene Rosés sowie verschiedene Cuvées.
Was die Menge betrifft, liegen wir derzeit bei 80 000 bis 100 000 Flaschen pro Jahr.
2010 haben wir auf Bio umgestellt, und ungefähr 10 % unserer Produkte exportieren wir.
Wie würden Sie die drei Weine beschreiben, die Sie ausgewählt haben?
NM – Der erste ist der Septentrion, eine Cuvée aus den drei wichtigsten Rebsorten der Region Moselle, das sind Auxerrois, Müller-Thurgau und Grauburgunder. Ich habe ihn ausgewählt, denn ich meine, dieser Wein hat unserem Weingut zu seiner Bekanntheit verholfen, und mit ihm haben wir es geschafft, das Augenmerk der Leute auf den Wein der Moselle zu lenken. Es ist ein voller und opulenter Wein, der im Eichenfass gereift ist. Der zweite heißt Maddalena. Er ist zu 100 % aus Müller-Thurgau-Trauben bereitet, die von einem alten Weinberg stammen, und wurde in Fässern aus heimischem Moselle-Eichenholz ausgebaut. Es ist eine recht außergewöhnliche und besondere Ausprägung der Müller-Thurgau-Rebsorte. Dieser Wein ist eine Variante dieser Jahrgangssorte, die kräftiger und konzentrierter ist, sich mehr noch als gastronomischer Begleiter eignet und mehr überrascht. Der dritte heißt Les Clos und ist ein Spätburgunder. Das mag überraschen, denn wenn man Moselle hört, dann kommt einem gemeinhin Weißwein in den Sinn, und doch werden auf 30 % des Gebiets Rotweine erzeugt, was für diese geografische Region eher untypisch ist. Unser Terroir ist ideal für Weißweine, aber genauso für Rotweine. Dieser Spätburgunder überrascht mit seiner wunderbaren Dichte, seiner Konzentration und herrlichen Farbe. Er wurde 16 bis 18 Monate im Barriquefass ausgebaut und steht manchen Burgundern in nichts nach.
Bieten Sie auf Ihrem Gut weintouristische Leistungen an?
NM – Wir empfangen Gruppen von 10 bis 14 Personen und führen sie durch den Weinkeller, den Gärkeller für die Weinbereitung, den Barriquekeller und das Weingut. Auf die Führung folgt eine Verkostung. Meist sind es Touristen, aus Frankreich und aus dem Ausland, die in Metz Station machen und Interesse haben, die Weinberge der Moselle zu entdecken. Gäste aus Frankreich kommen das ganze Jahr über zu uns, die Gäste aus anderen Ländern besuchen uns hauptsächlich in den drei Sommermonaten Juni, Juli, August.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft Ihres Betriebs?
NM – Es sind jetzt 20 Jahre, seit wir angefangen haben, vor zehn Jahren haben wir auf Bio umgestellt, wir haben ein anderes Gebäude bezogen, alles ist bestückt und wir sind jetzt super aufgestellt. Falls sich natürlich die eine oder andere aussichtsreiche Gelegenheit bietet, lassen wir uns bestimmt nicht davon abhalten, noch ein paar Weinberge zu bestocken. Für die nächsten Jahre haben wir aber eigentlich vor, die Früchte unserer Arbeit und unseres Einsatzes zu ernten. Ich denke, wir sind tatsächlich an dem Punkt, an dem wir auf die geleistete Arbeit blicken und uns freuen können.
Création domaine : 1999
Implantation des vignes : Scy-Chazelles, Lessy, Jussy, Vaux, Dornot, Arnaville et Vic-sur-Seille
Superficie : 15 ha
Production : 100 000 btls/an
Cépages : Auxerrois, Müller-Thurgau, Pinot gris, Riesling, Gewurztraminer, Pinot Blanc, Chardonnay, Pinot Noir, Gamay
Terroir : terrasses pierreuses et des sols plus argileux
Autres activités : oenotourisme
Certification : Bio et Demeter